Auf der ca. 30 ha großen Entwicklungsfläche Wedau-Nord soll ein hochmodernes, zukunftsgerichtetes Technologie-Quartier geschaffen werden, welches signifikante Impulse für die Gesamtentwicklung der Stadt und der Region setzt. Wo bis 2004 noch Züge repariert wurden, entsteht heute der Innovationsstandort von morgen. Im Fokus der Planung steht dabei zum einen die geplante Weiterentwicklung der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Standort Duisburg.

„Innovationscampus“

Die UDE möchte mittelfristig die Fakultät für Ingenieurwissenschaften und angegliederte Institute auf die Entwicklungsfläche verlegen. Diese unmittelbare Nutzung macht nach dem derzeitigen Planungsstand rund ein Drittel der geplanten Bruttogeschossfläche aus. Auf den weiteren Flächen soll u. a. ein Technologie Zentrum (TZ Wedau) entstehen, welches in verschiedenen Kompetenzfeldern als Treiber und Begleiter von Gründern fungiert, sodass sich diese am Standort entwickeln und wachsen können. Das Technologie Zentrum ist der Motor und die Brücke zum Technologie-Quartier. In einem „Innovationscampus“ (Arbeitstitel) sollen sich Forschungs- und Entwicklungsfirmen, Start-Ups, Spin-Offs etc. ansiedeln und ein Ökosystem entwickeln.

So soll eine zielgerichtete räumliche und funktionale Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft, Forschung und Lehre entstehen, ein ideales Umfeld, um in inter- und transdisziplinären Kooperationsprojekten zu arbeiten. Um die Ansiedlung der Start-ups und Entwicklungsfirmen auch außerhalb des Technologiequartiers, aber innerhalb der Stadtgrenzen von Duisburg zu ermöglichen, wird zudem ein Konzept zur dezentralen Standortentwicklung erarbeitet.

Lebendiger und smarter Stadtteil

Das Technologie-Quartier wird in Verbindung mit der Entwicklungsfläche 6-Seen-Wedau einen lebendigen und smarten Stadtteil schaffen, der Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen und Region heraus entwickeln wird. Herzstück des neuen Quartiers soll die hergerichtete Alte Richthalle werden. Durch verschiedenste Nutzungen soll die Halle wiederbelebt werden und zum funktionalen Zentrum des Quartiers werden.

Insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende soll hier ein öffentlicher Begegnungsort für die Stadtgesellschaft entstehen.

Attraktive Frei- und Grünflächen

Ein weiterer Baustein der Entwicklung ist die Erweiterung des Sportpark Duisburg mit ca. 3,4 ha sowie die Schaffung von attraktiven Frei- und Grünflächen. So soll insgesamt ein zukunftsfähiges Arbeits-, Lern und Freizeitumfeld in dem neuen urbanen Technologie-Quartier entstehen und in Verbindung mit der Entwicklungsfläche 6-Seen-Wedau ein lebendiger und smarter Stadtteil geschaffen werden.

Das Technologie-Quartier wird in fünf Nutzungsbausteine gegliedert, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen:

1. Universität Duisburg-Essen (UDE)

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) beabsichtigt, ihre gesamte ingenieurwissenschaftliche Fakultät an den Standort zu verlagern und zu bündeln. Die universitäre Entwicklung umfasst nach aktuellem Planungsstand ca. ein Drittel der gesamten Entwicklungsfläche.

2. Innovative Technologieschmiede

Das Technologie Zentrum, als innovative Technologieschmiede, wird Gründer dabei unterstützen, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen und in Verbindung mit der Universität und den Forschungseinrichtungen aus dem „Innovationscampus“ (Arbeitstitel) in inter- und transdisziplinären Kooperationsprojekten zu arbeiten. Das Technologie Zentrum soll nach aktuellen Überlegungen unter anderem in der Alten Richthalle untergebracht werden. Für eine Konzeptstudie für die bautechnische Konkretisierung des TZs in der alten Richthalle hat das Land NRW einen Transformationsbooster in Höhe von 175.000 Euro als zusätzliche Projektförderung bewilligt.

3. Innovationscampus

Schaffung eines „Innovationscampus“ (Arbeitstitel) für Ansiedlung von Forschungsinstituten oder anderem technologieaffinen Gewerbe, auch wachsende Start-ups sollen sich hier ansiedeln können.

4. Sportpark

Die Erweiterung des Sportparks wird zum großen Teil der Work-Life-Balance und für grüne Räume der Erholung und Entspannung, des Austauschs und des Miteinanders auf dem Gelände des Technologie-Quartiers dienen, aber auch in Verbindung mit der direkt angrenzenden Regattabahn und dem Sportpark Duisburg zum Austragungsort internationaler Sportereignisse werden.

5. Ensemble

Am südlichen Ende der Fläche wird das denkmalgeschützte Ensemble (unter anderem die alte Feuerwache mit dem markanten Uhrenturm), inkl. dem Rechenzentrum und der neuen Energiezentrale, das Eingangstor zum Quartier darstellen.

Das Technologie-Quartier Wedau wird in Verbindung mit der Entwicklungsfläche Wedau Süd einen lebendigen und smarten Stadtteil schaffen, welcher Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen und Region heraus entwickeln wird.

Im September 2021 wurde die Rahmenplanung für das Technologie-Quartier im Rat der Stadt Duisburg beschlossen und ein entsprechender der Aufstellungsbeschluss für das anschließende Bauleitplanverfahren erwirkt. Im Jahr 2022 wurden die Berliner Büros Christoph Kohl Stadtplaner Architekten und Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitektur als Arbeitsgemeinschaft mit der Durchführung des Bauleitplanverfahrens beauftragt.

Anfang 2024 fand die frühzeitige Bürgerbeteiligung statt, die Beschlussoffenlage wird für die zweite Jahreshälfte 2025 angestrebt. Die GEBAG rechnet damit, dass der Bebauungsplan für die Fläche Mitte 2026 rechtskräftig wird.